Dienstag, 18. Mai 2010

Nordkorea ist ein Sekte

Sun-Ok Li, ehemalige Insassin von KZ "Nummer 14"

Aus dem Interview:

Auf dem Boden lagen sechs schwangere Frauen, bei denen Ärzte mit einer Injektion die Geburt eingeleitet hatten. Sie trugen die Nachkommen von Klassenfeinden in sich. Klassenfeinde sind bis in die dritte Generation verdorben, hatte Kim Il Sung geschrieben. Kinder der Frauen, die schwanger ins Lager gekommen oder nach einer Vergewaltigung durch einen Wärter schwanger geworden waren, wurden nach der Geburt erwürgt.
Denken Sie, dass Nordkorea ein kommunistisches Land ist? Das ist lächerlich. Nordkorea ist eine Sekte, eine Pseudoreligion.
Wem es unterlief, den Kreidekreis zu übertreten, den die Aufseher um jeden Arbeitsplatz gezogen hatten, der wurde ohne Warnung erschossen. Wem wiederholt Fehler bei der Arbeit unterliefen, der wurde öffentlich exekutiert. Bestattet wurden die Leichen der Gefangenen, indem die Wärter sie in Schluchten des Gebirges warfen.

Seitdem sie aus ihrem Land entkommen ist, hat Frau Li Leuten auf der ganzen Welt von Nummer 14 erzählt. Menschenrechtsorganisationen wie Amnesty International und Human Rights Watch bestätigen, dass ihre Aussagen in vielen Details mit denen früherer Häftlinge übereinstimmen, die nach Südkorea entkommen sind.

Quelle: Der Tagesspiegel, 07. 03. 2005



Gwon Hyeok, ehemaliger Agent des Diktators

Gwon Hyeok gehörte zu Nordkoreas Elite. Er beaufsichtigte Straflager, arbeitete im Ausland, eliminierte Deserteure.

Aus dem Interview:
Außerdem, sagt Gwon, habe er mehrere Jahre lang als Aufseher in Nordkoreas berüchtigtem „Konzentrationslager 22“ gearbeitet, in dem 35000 Häftlinge leben sollen, teilweise in dritter Generation.
„Das Camp ist der schlimmste Ort, den man sich vorstellen kann“
Die Insassen arbeiten in Minen und auf Feldern, mit einem Minimum an Verpflegung. Wer zu fliehen versucht oder den Gehorsam verweigert, wird öffentlich hingerichtet. Auch humanbiologische Experimente seien an der Tagesordnung. „Ich war dabei, als Giftgas an Menschen getestet wurde“, sagt Gwon.


Mehr brauche ich dazu eigentlich nicht zu sagen (außer Beten!)

In den Lagern des Landes sind Hilfsorganisationen zufolge heute 200000 Menschen inhaftiert. Doch westliche Diplomaten und Regierungen meiden das Thema. Seltsam. Geht es nur ums Geschäft? Weil China seine schützende Hand über Nordkorea hält? Hat man Angst vor dem Atomprogramm? Oder gibt es doch noch vereinzelt Sympathisanten für das "kommunistische System"? Immerhin - einige Sozialdemokdraten und EU-Abgeordnete fuhren tatsächlich (privat) zum Parteitag des Regimes nach Nordkorea.


Samstag, 1. Mai 2010

Das Ende der Menschlichkeit

ROSSANO, ITALIEN, 29. April 2010 (Zenit.org) .- Der ehemalige Präsident der Akademie für das Leben hat den Tod eines Kindes beklagt, das eine Abtreibung überlebt hatte. Der Junge starb, nachdem es zwei Tage unversorgt liegen gelassen wurde.  

Pränatale Untersuchungen hatten zwei Missbildungen bei dem Jungen in Gaumen und Lippe gezeigt. Seine Mutter ging am vergangenen Samstag zum Nicola-Giannattasio-Krankenhaus, um eine sogenannte therapeutische Abtreibung vornehmen zu lassen. Das Baby mit einem Gewicht von rund 311,85 Gramm wurde nach dem Eingriff von Ärzten auf ein Laken gelegt und in einem Behälter verpackt, wo es sterben sollte.

Er atmete weiterhin, und eine Person bemerkte noch am Sonntagmorgen Bewegungen in dem Behälter. Diese Person berichtete, dem Krankenhaus-Seelsorger, Pater Antonio Martello, über den Hergang, der zu dem Behälter ging und das Baby dort vorfand. Der kleine Junge lebte noch, etwa 24 Stunden nach dem Abtreibungsversuch, und an ihm hing noch die Nabelschnur.

Der Priester alarmierte die Ärzte, die das Baby auf eine Neugeborenen-Station eines nahe gelegenen Krankenhauses verlegten. Medienberichten zufolge starb er dort am Montagmorgen.  

Der Ortsbischof, Erzbischof Santo Marciano von Rossano Cariati, beklagte laut L'Osservatore Romano die "willkürliche Oberflächlichkeit" der Angestellten, die nicht versucht hatten, das Kind zu retten. Er sagte, dass dieser Fall die Zivilgesellschaft dazu bringen sollte, über den tragischen Charakter der Abtreibung nachzudenken, weil es sich um die Unterdrückung eines Menschen handele, und in diesem Fall zudem über den unerlaubten Charakter der Definition „therapeutisch" zu reflektieren.