Samstag, 7. September 2013

Schieflage

16 Stunden Arbeit und dann Feierabend. Cool…

Ach nein, es gibt noch Überstunden. McDonalds braucht seine Schlümpfe rechtzeitig. Der Film läuft bald an…

Dann arbeiten wir eben länger. Ist ja nur für kurz.

Mit 30 Jahren sind die Arbeiterinnen in der Textilindustrie Asiens oftmals Wracks. Die Arbeitsbedingungen in den Spielzeugfabriken Chinas sind nicht viel besser.

Bei uns arbeiten wir 8 Stunden am Tag und können uns alle Produkte aus China bequem leisten.

Vor 40 Jahren haben die Sozialisten in Österreich das Ruder übernommen. Seitdem sind die Schuldenberge gewachsen. Von Wahl zu Wahl und von Krise zu Krise war die Lösung “Beschäftigung sichern durch Investitionen des Staates”. Schulden waren kein Thema. Die Opposition ging (und geht) in die Wahl mit Steuererleichterungen. Nun, die Steuererleichterungen sind zwischendurch auch gekommen, nur können wir sie uns nicht leisten. Es kamen dann auf Drängen der realistischeren Regierungspartner regelmäßig wieder Sparpakete. Und in diesem Pendel geht es ständig hin und her. Die Zinsbelastung pro Jahr (ohne Tilgung) beträgt übrigens 8.2 Milliarden Euro (2013).

Wir sichern unseren Lebensstandard durch Ausborgen aus der Zukunft. Unsere Kinder (die wir nicht haben) müssen zahlen.

Unsere Feministinnen (SPÖ, Grüne) möchten alle Frauen in den Arbeitsprozess bringen. Kinder aufziehen soll ausgelagert werden, Kinderkrippen schon für Säuglinge, die gerade erst krabbeln können. Kinder auch auslagern und umverteilen? Nur - die Kinder werden nicht mehr, nur 1.3 Kinder pro Elternpaar. Trotz mehr Betreuung, keine Lust auf Mütter oder Vaterschaft. Keine Zeit vor allem im Arbeitsprozess.

Bevor wir den Familien auch nur einen Euro mehr Geld geben, bauen wir lieber um 5 Milliarden einen Tunnel durch die Alpen (den nach Verkehrsexperten keiner braucht).

Pensionssystem mit Umlageverfahren schön und gut, aber mit dieser Altersstruktur – dem Zusammenbruch geweiht. Trotzdem, vor der Wahl: “Die Pensionen sind sicher”. Die Lüge geht weiter.

Aber wir haben doch fast Vollbeschäftigung, die niedrigste Arbeitslosenrate in der EU und einen sagenhaften Wohlstand erreicht. Tja, was ist mit den 750.000 Burn-Out Gefährdeten? Mit dem Pflegenotstand, der uns droht. Obwohl es uns jeden Tag besser geht, geht es jedem Einzelnen schlechter.

Alles nicht so schlimm, optimistisch sein. Der Fortschritt wird uns retten.

Der Fortschritt kann derzeit nur eines: Erdöl aus dem Erdinneren herauspumpen und in die Luft blasen – durch Verbrennung. In unseren Autos, von denen wir uns nur ungern trennen. In unseren Kraftwerken, die in den langen Wintermonaten die geringere Leistung der Wasserkraft kompensieren müssen. In unseren Heizungen natürlich.

Trotzdem - die Berechnungen gehen von einem höheren Strombedarf in der Zukunft aus. Nicht für Herd, TV & Co. – für Mobilität und die Industrie. Die muss ja wachsen. Sonst können wir unsere Schulden nicht bedienen und die Beschäftigung nicht halten. Das der Planet das nicht aushält, davon wollen wir nichts wissen. Es muss so weiter gehen. Vor der Wahl und nach der Wahl. Genau so. Und nicht anders.